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Dehnung der kurzen Nackenmuskulatur
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Massage des M. masseter
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Hausaufgabe: Entspannung des Unterkiefers
Hausaufgabe: Entspannung
des Unterkiefers

BEHANDLUNG VON KIEFERGELENKSSTÖRUNGEN (CMD)

Auch hier hat der bekannte Dichter eine große Erkenntnis gehabt.
Alle Reize aus der Umwelt, die auf uns einwirken, wollen verarbeitet werden - ob angenehm oder belastend. Aber das gelingt unserem System aufgrund einer hohen Reizdichte und dem Mangel an „Auszeiten“, um all diese Informationen zu verarbeiten, immer weniger. Als mögliche Folgen können Störungen des Kauapparates auftreten.
In der Fachwelt spricht man dann von einer sog. CMD (craniomandibuläre Dysfunktion). Diese beschreibt eine Funktionsstörung des Kausystems bestehend aus seinen zwei gelenkigen Anteilen: Schädelknochen (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula).
Die Störung beruht auf einem nicht mehr intakten Zusammenspiel zwischen Ober- und Unterkiefer und der dazugehörigen Kaumuskulatur sowie den umgebenden Strukturen.

SYMPTOMATIK:

Da es sich um einen sog. Symptomkomplex handelt, ist die Bandbreite des Beschwerdebildes sehr vielseitig. Von fast schmerzloser Beeinträchtigung der Unterkieferbeweglichkeit bis hin zu heftigen neurogenen Schmerzattacken. Typisch sind folgende Symptomatiken:

  1. Einseitiges Schmerzgeschehen mit Ausstrahlung in:
    • Ohrregion
    • Auge
    • Gesicht
    • Schläfe / Stirn
    • Schulter-Nackenbereich
  2. Funktionelle Begleitsymptome:
    • Tinnitus (Durch die enge anatomische Lagebeziehung zum Ohr)
    • Schluckbeschwerden
    • Sprachstörungen
    • Schielen / Silberblick
  3. Störung der Unterkieferbeweglichkeit sowie der Kaufunktion
    • Knack- Reibephänomene (meist schmerzlos) bei Mundöffnung oder -schluss
    • Kieferklemme = Mundöffnungsbehinderung
    • Kiefersperre = Mundschlussbehinderung
    • Einseitiges Kauen

URSACHEN:

Es handelt sich bei der CMD generell um ein multikausal verursachtes Krankheitsbild mit den o. g. einzeln oder kombiniert auftretenden Leitsymptomen. Man unterscheidet 4 Ursachenformen:

  1. Arthrogene Formen (das Gelenk selbst betreffend)
    Durch z.B Arthrose oder Veränderungen der Kapselstrukturen mit mgl. Verklebungen des Bindegewebes
  2. Myogene Formen (die Muskulatur betreffend)
    Durch Verspannungen der Kaumuskulatur zum einen oder zu schwacher Muskeln zum anderen kann dieses zu einem störenden Ungleichgewicht führen
  3. Okklusogene Formen (den Biss betreffend)
    Durch z.B. nicht passenden Zahnersatz, zu hohe Kronen oder fehlende Zähne kann eine Abweichung von der normalen Bisslage die Folge sein. Das Schlüssel-Schloss-Prinzip der Zähne aus Ober -und Unterkiefer ist gestört
  4. Psychogene Formen
    Durch häufig in der Nacht auftretendes Reiben, Knirschen, Pressen (sog. Parafunktionen) wird das System überfordert

BEHANDLUNG:

Therapeut
Durch die sehr komplexe, multifaktorielle Entstehung der CMD ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen unabdingbar, um eine für den Patienten sinnvolle Therapie anbieten zu können. So obliegt es z. B. dem Zahnarzt eine individuell angepasste Schienenversorgung vorzunehmen, um die normale Bisslage wieder herzustellen bzw. die Zähne vor Abrieb zu schützen. Diese Maßnahme sollte vorübergehend sein und sollte zwingend durch physiotherapeutische Behandlungen begleitet werden. Das Ziel soll sein, sowohl muskuläre Dysbalancen des gesamten Körpers auszugleichen als auch das Kiefergelenk selbst mit seinen umgebenden Strukturen direkt zu therapieren.
Abhängig von der Begleitsymptomatik können aber auch andere Fachdisziplinen von großer Bedeutung sein (z.B. HNO-Arzt bei Tinnitus, Logopädie bei Sprach-, Schluckstörungen usw.)

Patient
Abhängig von der Problematik bekommt der Patient im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung ein individuell auf sein Beschwerdebild zugeschnittenes Hausübungsprogramm. Dieses umfasst, neben der eigentlichen Kiefergelenksbehandlung, meistens auch die Integration des gesamten Körpers mit dem Ziel einer verbesserten Gesamtstatik. Diese ist zwingend notwendig um die Korrekturen am Kiefergelenk auch nachhaltig zu stabilisieren. Dabei sind neben Kräftigungs- und Dehnungsübungen auch Entspannungstechniken zu nennen.

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